Der schönste Teil unserer Reise war die Fahrt durch das Hoanib und Hoarusib Flussbett. Zunächst fuhren wir auf der C13 von Epupa nach Opuwo. Unterwegs trafen wir noch Stephane, einen Belgier mit KAT. Nach einem kurzen Plausch und dem Austausch von Kontaktdaten ging es weiter nach Opuwo, wo wir einkauften und volltankten. Die Athmosphäre in Opuwo ist ganz witzig, trifft hier doch die Herero Kultur mit der westlichen Kultur aufeinander. Barbusige Frauen im Spar, overdressede Namibier mit Anzug und rotem Abendkleid (kurz nach Mittag) und Touristen stehen im Spar in derselben Schlange an der Kasse.
Weiter ging es Richtung Sesfontein. Eigentlich wollten wir im Camp Aussicht eine Nacht verbringen, aber gleich zu Beginn musste man ein Flussbett durchqueren, und schräg wieder herausfahren. Der Weg danach sah auch ziemlich eng aus, so daß wir entschieden, weiterzufahren. In Sesfontein angekommen, wollten wir eigentlich auf das Red Rocks Camp, aber das war geschlossen. Wir haben trotzdem versucht, zum Campground zu gelangen, aber die Ausfahrt aus dem Flussbett war zu steil, auch mit großem Anlauf und allen Sperren ist der KAT nicht aus dem Flussbett herausgekommen. Die normale Zufahrt war leider durch tief hängende Äste versperrt. So sind wir weiter und haben auf dem Cameltop Camp übernachtet.
Am nächsten Morgen erkundigten wir uns zunächst im Conservancy Office, ob man ein Permit braucht, weil dies in manchen Karten eingezeichnet ist. Uns wurde gesagt, daß wir keines benötigten, also fuhren wir dem Track in unserem GPS nach Richtung Elephant Song Camp. Dort haben wir den Fehler gemacht, nicht zu übernachten. Wie uns am Tag später erzählt wurde, waren dort am Nachmittag zahlreiche Elefanten, wir haben nur die Spuren gesehen.
Immer im Flussbett entlang ging es zur Mudorib Campsite, wo wir am nächsten Morgen auf Christa & Martin mit Ihrem Unimog trafen. Sie gaben uns den Tip, dem Fluss weiter bis nach Amspoort zu folgen, und dann nördlich dem Track zum Hoarusib zu folgen. Dies hatten wir sowieso geplant, wir wurden durch sie in unserem Vorhaben aber bestärkt.
Die Piste ist nicht besonders schön zu fahren, wenn man mehrere Kilometer im weichen Flussbett gefahren ist. Teilweise starkes Wellblech und Steine, aber irgendwann war auch das zu Ende und es ging in das Flussbett des Hoarusib, welcher im Gegensatz zum Hoanib Wasser führte.
Leider habe ich hier an einer Stelle den Fehler gemacht, nicht den Spuren zu folgen, weil es an der anderen Flußseite sehr eng aus sah. So bin ich weiter dem Fluss gefolgt, und nach 50 Metern saßen wir fest. Der KAT sackte hinten ein, bis auf die Achsen. Bis Purros waren es noch ca. 50 km im Flußbett, flußabwärts war auch niemand, der uns hätte helfen können, da kamen wir ja her... Zum ersten Mal überhaupt kamen nun die Sandbleche zum Einsatz. Die Reifen wurden freigeschaufelt, Luft abgelassen, Steine und Kies untergelegt, dann die Sandbleche eingeschoben. Nach einer halben Stunde war alles für den ersten Versuch vorbereitet, aber der KAT bewegte sich keinen Millimeter. Wie auch, ich hatte bei dem ganzen Stress vergessen, die Handbremse zu lösen :-) Als diese dann gelöst war, waren wir ziemlich schnell aus der misslichen Lage, nur die Sandbleche waren weg. In einem halben Meter Tiefe konnte ich sie dann finden und ausgraben.
Nachdem alles wieder verstaut war, sind wir noch ein paar Kilometer gefahren, und haben uns dann auf einer höher liegenden Sandbank für die Nacht eingerichtet. Abends kam noch eine Kuhherde und deren Hirte zu Besuch.
Am nächsten Morgen kamen uns auf dem Weg nach Purros plötzlich drei Elefantendamen mit einem ganz jungen Elefantenbaby entgegen. Der Motor war schnell aus, aber die hatten die Ohren schon ausgestellt. Wir haben uns nicht mal getraut, anständige Fotos zu machen, weil wir Respekt vor den 3½ hatten. Nach einigen Minuten haben sich die Damen beruhigt, wir wollten weiterfahren, dann kam aber noch ein Bulle hinterher, der uns ebenfalls misstrauisch beäugt hat. Als auch er vorbeigetrottet war, fuhren wir weiter, um kurze Zeit später wieder anzuhalten, weil ein Jungbulle plötzlich vor uns stand. Diesmal waren wir sehr nah, so daß ich im Rückwärtsgang zurückgesetzt habe. Nach 20 Minuten zog er sich in den Busch zurück. Wir mussten mit einem mulmigen Gefühl direkt an der Stelle vorbeifahren, aber der Busch hat ihn komplett verschlungen.
In Purros angekommen, entschieden wir uns, nicht dem Hoarusib weiter zu folgen, wie es uns Martin & Christa empfohlen hatten, sondern wieder nach Sesfontein zu fahren. Das war ein Fehler. In einem anderen Blog hatte ich schon gelesen, daß diese Strasse (D3707) sehr schlecht sein soll. Anfangs war sie noch schön sandig, aber dann folgten zig Kilometer Wellblech. Weder mit 20 km/h noch mit 80 km/h konnte man ohne Rüttelei fahren, aber wir mussten da durch. Ab Sesfontein nahmen wir die C43 und haben uns im Palmwag Camp einquartiert.