Früh morgens ging es von Hondeklipbaai los in Richtung Namaqua Park, um die Wildblumenblüte im Südafrikanischen Frühling zu sehen. Zweimal hatte ich sie schon verpasst, denn die Blumen blühen nur bei ausreichend Regen und warmen Temperaturen von Anfang August bis Ende September. Über den Wildeperdehoek Pass wollten wir nach Skilpad, dem Hauptgebiet der Blüte. Doch es kam anders. Der KAT schaffte nicht mal mehr leichte Steigungen, und mitten im Pass hatte er einen starken Leistungsverlust, so daß wir im ersten Gang den Berg hochkrochen. Oben angekommen ging es nach einem Fotostop abwärts, ohne Motorprobleme, aber schon an der nächsten Steigung war der Motor komplett aus. Rückwärts tuckerten wir ein paar hundert Meter zurück zu einer Ausweichstelle. Dort nahm ich den Dieselfilter auseinander, denn alles deutete auf ein Problem bei der Spritversorgung hin. Der Filter war komplett zu, und am Boden hatte sich zahlreich Schmodder gesammelt. Als alles gereinigt war, schaffte der KAT den Berg wie in seinen besten Zeiten, aber nach 20 Minuten ging abermals nichts mehr. Also konnte es nur in der Zuleitung zum Filter liegen. Leitung abgeschraubt, reingepustet, alles war ok. Das Spiel wiederholte sich alle paar Kilometer.
In Skilpad angekommen suchten wir den in der Karte eingezeichneten Campingplatz, dieser gefiehl uns aber nicht. Wir fuhren weiter, genossen die blühenden Felder vor und in dem Park, und übernachteten schliesslich an zerfallenen Häusern neben der (an dieser Stelle öffentlichen) Strasse im Nationalpark. Zwischen 17:00 Uhr und 07:00 Uhr fuhr kein einziges Auto an uns vorbei...
Am nächsten Morgen fuhren wir auf kleinen engen Wegen durch den Park, bis wir zum Eingang des südlichen Park-Teils kamen, immer unterbrochen durch Zwischenstops, um die Spritleitung freizublasen.
Im südlichen Teil gibt es zahlreiche Buchten, in einer davon lebt eine Kolonie der Cape Fur Seals. Anders als am Cape Cross in Namibia ist hier der Gestank nicht so stark, und wir waren komplett alleine. Die Robben sind aber nicht an Menschen gewöhnt, sie beruhigen sich aber nach ein paar Minuten und man kann dicht an sie ran.
Die zahlreichen Campingplätze an der Küste sehen sehr einladend aus, aber man muss sie vorbuchen. Auf dem teils tiefsandigen Weg zwischen den Camps und dem südlichen Eingang in Groen River ging der Motor nochmals aus, so daß wir entschieden, außerhalb des Parks zu übernachten. Wir fanden einen Platz direkt neben der Strasse an einer Relaisstation, und wieder kam zwischen 18:00 Uhr und 07:00 Uhr kein Fahrzeug vorbei.
Über Nuwerus, Vredendal, Vanrhynsdorp führte der Weg nach Nieuwoudtville, wo wir auf der Strasse Richtung Botterkloof Pass einen Übernachtungsplatz fanden. Es regnete das erste Mal und der Staub aus Namibia und Südafrika wurde vom Fahrzeug gewaschen :-) , nur um am nächsten Tag durch Schlamm und Sand ersetzt zu werden :-(
Über Botterkloof Pass und Pakhuis Pas gelangten wir zu meinem Lieblings-Campingplatz Kliphuis in den Cederbergen, wo wir ein paar Tage bleiben wollten. Vorher haben wir das Fahrzeug in Clanwilliam noch mit Sprit und uns mit Einkäufen im Superspar versorgt, danach genossen wir als einzige Besucher den schön gelegenen Platz.