Am 20.10.2018 fuhren wir früh morgens in Johannesburg ab, und nahmen die N1 bis Tzaneen. Ich schaffte es diesmal, den Aussenspiegel nicht an einer der Maut-Stationen zu beschädigen ;-) In Tzaneen besorgten wir noch frisches Obst und Gemüse, und übernachteten kurz vor dem Phalaborwa-Gate zum Krüger Park im Phalaborwa Safari Camp.
Noch am Abend ging ich zu Fuß zum Gate, wo mir gesagt wurde, daß ich für die Durchfahrt durch den Park nach Mosambik eine Reservierung für den Limpopo Nationalpark (LNP) benötige. Daß ich dort übernachten musste, war mir bekannt, aber eine Reservierung hatte ich nicht. Ich erhielt die Mobilnummer vom Chef des LNP, und hatte am nächsten Morgen die Reservierung per eMail vorliegen.
Auf dem Weg durch den Kruger Park zur Grenze nach Giriyondo sahen wir fast keine Tiere. Am Tag vorher hatte es heftig geregnet, die Wasserlöcher waren kaum frequentiert.
In Giriyondo angekommen, fiel unser erster Blick auf das sehr niedrige Tor. Eine Umfahrung gab es nicht, also tastete ich mich langsam an die Balken heran. Sabine hielt sich die Augen zu, die südafrikanischen Zöllner und Polizisten, sowie deren Kollegen aus Mosambik standen alle gespannt vor dem KAT und schauten zu. Es passte alles, 5mm Luft zwischen Koffer und Dachbalken reichen doch ;-) Alle waren happy, die Stimmung war somit schonmal gut.
Die Ausreise aus Südafrika erfolgte schnell, ich wurde abermals nach der Reservierung gefragt. Die Zollbeamtin war neu, sie bat um meine Hilfe beim Ausfüllen des Carnets. Als ihr Kollege die Hupe des KAT drückte, und alle erschraken, war nur noch Gelächter an der Grenze. So etwas hilft ungemein, die Stimmung zu heben.
Die Einreise nach Mosambik war ebenfalls flott erledigt, das neue Carnet war schneller gestempelt als ich schauen konnte. Eine Versicherung hatte ich vorab schon via Internet gekauft, so daß wir nach nicht einmal 30 Minuten weiterreisen konnten. Wir waren sehr froh, denn auf Facebook hatten wir einige negative Berichte über diesen Grenzübergang gelesen. Korrupte Militärpolizisten hatten teilweise Fahrzeuge komplett ausräumen lassen, wenn sie kein Schmiergeld bekamen, und drohten mit hohen Strafen, wenn man über den erlaubten Einfuhr-Grenzen lag. Da unsere Lebensmittelvorräte deutlich über diesen Grenzen lagen, war uns im Vorfeld etwas mulmig, zumal die Grenzen je nach Quelle zwischen 50 USD bis 200 USD pro Person lagen.
Die Weiterfahrt zum Fish Eagle Camp am Massingir Camp war etwas holprig. Die Tiere, die vom Kruger Park in den LNP übergesiedelt worden waren, fielen zum großen Teil Wilderen zum Opfer, so daß kaum jemand den Park besucht. Die Straße ist dementsprechend in schlechtem Zustand. Die letzten 9km Stichstraße zum Camp waren dann eine kleine Herausfordung. Irgendjemand hatte bei iOverlander angegeben, daß das Camp für hohe Fahrzeuge geeignet ist. Nach dem Einsatz meiner Machete und der Säge kann ich dem zustimmen ;-)
Im Camp unternahmen wir eine kleine Radtour, und fuhren am nächsten Tag über eine gute Teerstraße bis nach Chidenguele, wo wir in der Sunset Beach Lodge übernachteten. Leider war dort nicht wirklich Platz für ein großes Fahrzeug, wir mussten direkt an der Einfahrt campen. Aus geplanten zwei Übernachtungen wurde deshalb nur eine, am nächsten Tag ging es weiter nach Morrongulo.